Polen hat einen mutmaßlichen Spion für Russland festgenommen
In Bydgoszcz haben Beamte der polnischen Agentur für Innere Sicherheit (ABW) einen Mann festgenommen, der verdächtigt wird, Informationen an den russischen Geheimdienst übermittelt zu haben. Ihm droht eine lebenslange Freiheitsstrafe.

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Am 4. Juni wurde der 28-jährige Viktor Ż. aus Bydgoszcz von der Agentur für Innere Sicherheit (ABW) festgenommen. Ihm wird Spionage im Auftrag Russlands vorgeworfen.
Das teilte der Sprecher des Innenministeriums, Jacek Dobrzyński, auf der Plattform X mit.
Nach Erkenntnissen der Ermittler soll der Mann seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem russischen Geheimdienst signalisiert und begonnen haben, Informationen über wichtige militärische Einrichtungen in Polen zu sammeln und weiterzugeben.
Diese Informationen hätten die Sicherheit des Staates erheblich gefährden können.
Die Aktion erfolgte auf Anordnung eines Staatsanwalts der Abteilung für organisierte Kriminalität und Korruption der polnischen Generalstaatsanwaltschaft. Am selben Tag wurden an mehreren Orten in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern Hausdurchsuchungen durchgeführt.
Dem Verdächtigen wurde gemäß § 130 Abs. 2 des polnischen Strafgesetzbuches – „Spionage“ – offiziell Anklage erhoben. Dafür sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von mindestens acht Jahren oder lebenslang vor.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft ordnete das Gericht eine dreimonatige Untersuchungshaft an.
Die ABW betont, dass durch die rechtzeitigen Maßnahmen eine Bedrohung für die Verteidigungsfähigkeit Polens abgewendet werden konnte. Die Ermittlungen laufen unter der Aufsicht der Staatsanwaltschaft Warschau weiter.
Außerdem wurde bekannt, dass die Ukraine und Polen gemeinsam auf einen Versuch reagierten, Zwietracht zwischen den Völkern zu säen – in Polen hatten Unbekannte eigenmächtig eine Gedenktafel an einem Grab von UPA-Kämpfern ersetzt. Warschau und Kiew werteten dies als russische Provokation.