Hunderttausende Afghanen verlassen den Iran wegen Abschiebungen und Festnahmen
Der Iran hat seit Jahresbeginn über 800.000 Afghanen ausgewiesen, darunter auch Personen mit gültigem Visum, was eine humanitäre Krise ausgelöst und internationale Hilfsorganisationen alarmiert hat.

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IRAN — Seit Anfang des Jahres mussten über 800.000 afghanische Migrantinnen und Migranten den Iran verlassen – davon 256.000 allein im Juni, wie Radio Free Europe unter Berufung auf die Internationale Organisation für Migration berichtet.
Der Grund für die Massenrückkehr ist ein Erlass der iranischen Regierung, der über vier Millionen Afghanen ohne Aufenthaltsstatus verpflichtet, das Land bis spätestens 6. Juli zu verlassen.
Im Zuge der jüngsten Auseinandersetzungen zwischen dem Iran und Israel kam es vermehrt zu Festnahmen afghanischer Staatsbürger wegen angeblicher Spionage.
Laut den Vereinten Nationen wurden hunderte Menschen, darunter auch Angehörige religiöser und ethnischer Minderheiten, festgenommen und misshandelt. Selbst Personen mit gültigen Aufenthaltstiteln sind von den Abschiebungen betroffen.
Internationale Hilfsorganisationen schlagen Alarm: Es fehlt an Mitteln, um den Großteil der Rückkehrenden versorgen zu können.
Viele Menschen erreichen den Grenzübergang Islam Qala in einem Zustand extremer Erschöpfung und ohne jegliche Versorgung – sie benötigen dringend Nahrung, Spitalsversorgung und eine Unterkunft.
Früher hatte Donald Trump erklärt, dass sich der Iran und Israel auf ein Ende der fast zweiwöchigen Kampfhandlungen geeinigt haben und eine Waffenruhe vereinbart wurde.