23.06.2025 Deutschland
1216 Tag seit der barbarischen Invasion in die Ukraine

Militärausgaben treiben die europäischen Aktienindizes nach oben – außer in Spanien

Der Anstieg der Verteidigungsinvestitionen stimuliert den europäischen Aktienmarkt, doch Spanien verzeichnet einen Rückgang. Investoren warten auf die EZB-Sitzung vor dem Hintergrund positiver Wirtschaftsdaten.

Oleksandr Budariev
Börsennotierungen
Börsennotierungen, symbolisches Bild
Foto: Anne Nygård, Unsplash

Die Aktienindizes der größten europäischen Länder zeigen zu Beginn der Woche einen deutlichen Anstieg, angetrieben durch den starken Kursanstieg von Rüstungsunternehmen. Der spanische Markt ist eine Ausnahme und verzeichnet einen Rückgang, berichtet "Interfax-Ukraine".

Um 11:46 Uhr Kiewer Zeit stieg der gesamteuropäische Stoxx Europe 600 um 0,45 % auf 559,69 Punkte. Der britische FTSE 100 legte um 0,41 % zu, der deutsche DAX um 1,01 %, der französische CAC 40 um 0,48 % und der italienische FTSE MIB um 0,38 %. Der spanische IBEX 35 hingegen fiel um 0,44 % und war damit der einzige große europäische Index, der ins Minus rutschte.

Der Haupttreiber für den Anstieg der Aktienmärkte ist die Erhöhung der Militärausgaben in Europa.

Am Wochenende trafen sich die führenden europäischen Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter Kanadas in London, um über die Erhöhung der Verteidigungshaushalte zu beraten.

Laut der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, will die EU die jahrelange Unterfinanzierung ihrer Streitkräfte ausgleichen und die Investitionen in die Rüstungsindustrie erhöhen.

Infolgedessen verzeichneten die Aktien der größten europäischen Rüstungsunternehmen deutliche Zuwächse. Zu den Spitzenreitern gehören der französische Kampfjet-Hersteller Dassault Aviation (+14,5 %), der britische BAE Systems (+14,1 %), der französische Thales (+12,7 %), der deutsche Rheinmetall (+12,1 %) und der italienische Leonardo (+11,1 %). Der schwedische Saab AB legte um 10,5 % zu, während die britische QinetiQ um 9,1 % stieg.

Besonders stark wuchs der deutsche Sensor- und Radarsystemhersteller Hensoldt, dessen Aktien um 23,8 % kletterten.

Die Entwicklung der Aktienmärkte wird auch durch die Wirtschaftsdaten gestützt.

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Eurozone stieg im Februar von 46,6 Punkten im Januar auf 47,6 Punkte.

Trotz dieser Verbesserung bleibt der Wert unter der 50-Punkte-Marke, was auf eine anhaltende wirtschaftliche Schrumpfung hindeutet. In Deutschland erreichte der PMI 46,5 Punkte, in Frankreich 45,8 und in Italien 47,4.

Einzig in Spanien sank der Index – von 50,9 Punkten im Januar auf 49,7.

Vor der EZB-Sitzung am Donnerstag analysieren Investoren weiterhin die Auswirkungen der verstärkten Militärfinanzierung auf die Wirtschaft der Region.

Experten erwarten, dass die Zentralbank die Zinssätze angesichts der unsicheren makroökonomischen Bedingungen unverändert lassen wird.

Unter den größten Verlierern des Tages waren das britische Outsourcing-Unternehmen Bunzl (-5,3 %), der Einzelhändler Ocado Group (-4,8 %), der Messtechnikhersteller Spectris (-3,3 %) und der schwedische Konzern Vonovia (-3,2 %).

Die Aktien der großen Ölkonzerne zeigten überwiegend eine positive Dynamik: Equinor stieg um 1,2 %, Shell um 0,9 % und TotalEnergies um 1 %. Die Aktien von BP Plc hingegen fielen um 0,2 %.

Die europäischen Börsen reagieren weiterhin auf Veränderungen in der Verteidigungspolitik, während Investoren vor der EZB-Sitzung vorsichtig bleiben.