Blatter und Platini könnten wegen Korruption zu Bewährungsstrafen verurteilt werden
Der ehemalige FIFA-Präsident Joseph Blatter und der frühere UEFA-Chef Michel Platini könnten in einem Fall von illegaler Zahlung im Jahr 2011 zu 20 Monaten auf Bewährung verurteilt werden.

Foto: Klearchos Kapoutsis, CC BY 2.0 und Marcello Casal Jr./ABr, CC BY 3.0 BR
Der ehemalige FIFA-Präsident Joseph Blatter und der frühere UEFA-Chef Michel Platini stehen erneut im Mittelpunkt eines Gerichtsverfahrens wegen Korruptionsvorwürfen.
Die Schweizer Staatsanwaltschaft fordert für beide Funktionäre eine Bewährungsstrafe von 20 Monaten mit einer zweijährigen Probezeit, berichtet L’Equipe.
Die Ermittlungen beziehen sich auf eine Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken, die Blatter 2011 zugunsten von Platini genehmigte.
Das Geld wurde angeblich für Beratungsleistungen überwiesen, doch die Staatsanwaltschaft hält diese Zahlung für illegal. Im Jahr 2022 sprach ein erstinstanzliches Gericht beide frei, doch die Anklage legte Berufung ein.
Bundesanwalt Thomas Hildebrand besteht auf einer Verurteilung und verweist auf Verstöße gegen die Finanzvorschriften der FIFA.
Blatter und Platini weisen die Vorwürfe jedoch zurück und behaupten, die Zahlung sei legitim gewesen. Das endgültige Urteil in diesem Fall wird am 25. März erwartet.
Hintergrund
Joseph (Sepp) Blatter ist ein Schweizer Fußballfunktionär, der die FIFA von 1998 bis 2015 leitete. Nach seiner Wiederwahl für eine fünfte Amtszeit musste er aufgrund eines Korruptionsskandals zurücktreten. Im selben Jahr suspendierte ihn das FIFA-Ethikkomitee vorübergehend von allen fußballbezogenen Tätigkeiten. Wegen zahlreicher Korruptionsvorwürfe wurde Blatter als "Don Corleone des Fußballs" bezeichnet.
Michel Platini ist ein französischer Fußballspieler, Trainer und Funktionär, der als bester französischer Spieler des 20. Jahrhunderts gilt. Er gewann dreimal in Folge den Ballon d'Or. Im Jahr 2007 wurde er Präsident der UEFA, wurde jedoch 2015 aufgrund eines Korruptionsskandals suspendiert und später disqualifiziert. Später arbeitete er als Berater bei FIFPro.