15.03.2025 Deutschland
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Der Handelskrieg eskaliert: EU und Kanada verhängen Vergeltungszölle gegen die USA

Die EU und Kanada haben mit harten Maßnahmen auf die 25% US-Zölle auf Stahl und Aluminium reagiert und erheben Vergeltungsmaßnahmen in Höhe von 29,8 Mrd. USD und 26 Mrd. EUR.

Oleksandr Budariev
Banknoten
Banknoten, symbolisches Foto
Foto: JustStartInvesting, Unsplash

Kanada hat die Einführung von Vergeltungszöllen auf US-Importe in Höhe von 29,8 Mrd. USD angekündigt, nachdem die USA 25-prozentige Zölle auf kanadischen Stahl und Aluminium verhängt haben.

Diese Entscheidung wurde von Finanzminister Dominic LeBlanc, Außenministerin Mélanie Joly und Innovationsminister François-Philippe Champagne bekannt gegeben.

Ab dem 13. März 2025 werden die kanadischen Behörden gleichwertige 25-prozentige Zölle auf US-Waren erheben, darunter Stahl und Aluminium im Wert von 15,6 Mrd. USD sowie zusätzliche Waren im Wert von 14,2 Mrd. USD.

Die Liste umfasst Werkzeuge, Computerausrüstung, Sportartikel und Gusseisenprodukte.

Zuvor hatten die USA ähnliche Zölle auf kanadische Exporte im Wert von 30 Mrd. USD eingeführt und sich dabei auf das IEEPA-Gesetz berufen. Kanada betrachtet diese Maßnahmen als ungerechtfertigt und als Verstoß gegen die Handelsabkommen CUSMA und WTO.

Als Reaktion darauf hat Ottawa offizielle Konsultationen mit Washington eingeleitet.

Kanadische Behörden erklärten, dass die Liste der sanktionierten Waren erweitert werden könnte, falls das Weiße Haus die Beschränkungen nicht aufhebt. Zudem wird die Einführung von Zöllen auf Produkte mit hohem Stahl- und Aluminiumanteil in Betracht gezogen.

Zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft hat die Regierung das Trade Impact Program gestartet, das vergünstigte Kredite und einen vereinfachten Zugang zu Versicherungen für betroffene Unternehmen bietet.

Beschäftigte von betroffenen Unternehmen können das erweiterte EI Work-Sharing-Programm nutzen.

Die Ministerin für internationalen Handel, Mary Ng, betonte, dass Kanada seine Arbeitsplätze und Industrie schützen werde und weiterhin gegen die Handelsbarrieren der USA vorgehen werde.

Auch die Europäische Kommission kündigte heute die Einführung von Zöllen auf US-Waren im Wert von 26 Mrd. EUR als Reaktion auf die neuen 25-prozentigen US-Zölle auf europäischen Stahl und Aluminium an.

Ab dem 1. April wird die EU die zuvor ausgesetzten Gegenmaßnahmen von 2018 und 2020 wieder in Kraft setzen, die US-Waren im Wert von 8 Mrd. EUR betreffen.

Im weiteren Verlauf wird Brüssel nach Konsultationen mit den Mitgliedstaaten und Interessengruppen ein neues Zollpaket für US-Exporte einführen, das Waren im Wert von 18 Mrd. EUR umfasst. Die vollständigen Maßnahmen treten bis zum 13. April in Kraft.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete die US-Zölle als destabilisierend für die Märkte und betonte, dass die EU offen für einen Dialog sei, jedoch wirtschaftlichem Druck nicht tatenlos zusehen werde.

Sie beauftragte den EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič, die Verhandlungen mit den USA wieder aufzunehmen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden.

Die EU betrachtet die neuen US-Zölle als Verstoß gegen internationale Handelsnormen. Daher wird vom 12. bis 26. März eine Konsultation mit allen Interessengruppen stattfinden, nach deren Abschluss die Europäische Kommission eine endgültige Entscheidung über die Einführung von Zöllen treffen wird.

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA befinden sich in einer neuen Krise, nachdem Washington 25-prozentige Zölle auf europäischen Stahl, Aluminium und deren Derivate angekündigt hat.

Nach Einschätzung der Europäischen Kommission könnten die US-Beschränkungen zu steigenden Preisen, Arbeitsplatzverlusten und Störungen in den Lieferketten führen. Trotz der harten Vergeltungsmaßnahmen hält Brüssel die Tür für Verhandlungen offen, falls Washington zu einem Kompromiss bereit ist.

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