EU verurteilt Gewalt in Syrien und fordert Untersuchung der Verbrechen
Die Europäische Union hat ihre tiefe Besorgnis über den Ausbruch von Gewalt in den Küstenregionen Syriens zum Ausdruck gebracht, die Angriffe verurteilt und eine Untersuchung der Verbrechen gefordert.

Foto: Cancillería del Ecuador, CC BY-SA 2.0
Die Europäische Union hat große Besorgnis über die Lage in Syrien geäußert, wo sich die bewaffneten Auseinandersetzungen in den Küstengebieten in den letzten Tagen erheblich verschärft haben.
Bei zahlreichen Angriffen, darunter auch Angriffe auf Sicherheitskräfte, wurden Dutzende Menschen getötet, darunter viele Zivilisten, laut der Website der Europäischen Kommission.
Brüssel verurteilte die Gewalt sowohl von regierungsnahen Gruppen als auch von bewaffneten Fraktionen, die die Sicherheitskräfte der Übergangsregierung unterstützen.
Besonders beunruhigend sind Berichte über massenhafte außergerichtliche Hinrichtungen.
Als Reaktion auf die Eskalation des Konflikts hat die Übergangsregierung die Einrichtung eines Sonderausschusses zur Untersuchung der Verbrechen angekündigt, was von der Europäischen Union begrüßt wurde.
Die EU besteht auf einer unparteiischen und transparenten Untersuchung, um sicherzustellen, dass die Verantwortlichen gemäß dem Völkerrecht zur Rechenschaft gezogen werden.
Darüber hinaus fordert Brüssel, dass eine unabhängige UN-Kommission Zugang zu den Ermittlungen über Verstöße in Syrien erhält.
Die Europäische Union hat außerdem die Konfliktparteien aufgefordert, alle Syrer unabhängig von ihrer religiösen oder ethnischen Zugehörigkeit zu schützen und eine ungehinderte Bereitstellung humanitärer Hilfe zu gewährleisten.
Brüssel warnte vor der Verbreitung von Desinformationen, die die Instabilität verstärken könnten, und sprach seine Unterstützung für das am 10. März erzielte Abkommen zwischen der Übergangsregierung und den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) aus.
Zur Erinnerung: In Syrien ist eine neue Welle der Gewalt ausgebrochen, bei der in Küstenregionen Hunderte Menschen, darunter auch Zivilisten, getötet wurden. Tausende Flüchtlinge verlassen das Land und begeben sich in den Libanon oder auf den russischen Luftwaffenstützpunkt Khmeimim.
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Laut UN wurden seit letzter Woche 111 Zivilisten getötet, aber die tatsächliche Zahl könnte erheblich höher sein. Britische Beobachter berichten von über 1.300 Todesopfern, darunter 1.000 Zivilisten, 230 Sicherheitskräfte und 250 pro-Assad-Milizen.
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