Milei ordnet die Freigabe von Archiven über Nazis an, die sich in Argentinien versteckten
Die argentinische Regierung wird erstmals geheime Dokumente über Nazis veröffentlichen, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg im Land versteckt hielten.
Foto: Gage Skidmore, CC BY-SA 2.0
Der argentinische Präsident Javier Milei hat angeordnet, staatliche Archive freizugeben, die Informationen über Nazis enthalten, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Argentinien versteckten.
Das berichtet Infobae unter Berufung auf Kabinettschef Guillermo Francos.
Die Initiative entstand nach einem Besuch des US-amerikanischen republikanischen Senators Steve Daines in Argentinien, der sich seit Langem für die Offenlegung dieser Materialien einsetzt.
An dem Treffen nahmen außerdem der Stabschef des Senators, Darin Thacker, die Geschäftsträgerin der US-Botschaft, Abigail Dressel, sowie die Ehefrau des Senators, Cynthia Jo Daines, teil.
Während des Gesprächs bat Daines Milei darum, die Dokumente öffentlich zugänglich zu machen.
Milei erteilte daraufhin sofort die Anweisung, sämtliche vorhandenen Informationen freizugeben, darunter Daten des Verteidigungsministeriums und Finanzunterlagen.
Francos betonte, es gebe keinen Grund, diese Informationen geheim zu halten, und bezeichnete sie als wesentlich für ein vollständiges Verständnis der Geschichte.
Die Entscheidung umfasst auch die Übergabe der Archive des Geheimdienstes SIDE an das nationale Hauptarchiv. Sie entspricht einem Dekret aus dem Jahr 2010, das von früheren Regierungen nicht umgesetzt wurde.
Laut Francos bestehe das Ziel darin, die historische Wahrheit wiederherzustellen, nicht aber, Informationen politisch zu instrumentalisieren.
Zur Erinnerung: Der bekannteste Nazi, der sich in Argentinien versteckte, war Adolf Eichmann. Er organisierte die massenhafte Vernichtung der Juden.
Nach dem Krieg floh er nach Argentinien, wurde jedoch 1960 vom israelischen Geheimdienst entführt. In Israel wurde Eichmann verurteilt und hingerichtet.