23.06.2025 Deutschland
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Macron beruft Krisensitzung wegen Trumps Zöllen ein: Schlag für Schlüsselbranchen

Nach der abrupten Erhöhung der US-Zölle wird Macron kurzfristig ein Treffen mit betroffenen Branchen und der Regierung einberufen, um Gegenmaßnahmen zu besprechen.

Olga Demidenko
Emmanuel Macron
Emmanuel Macron, Symbolfoto
Foto: Faces Of The World, CC BY 2.0

Der französische Präsident Emmanuel Macron wird heute um 16:00 Uhr im Élysée-Palast eine Krisensitzung mit Vertretern der wichtigsten Exportbranchen abhalten, berichtet Le Monde.

Auslöser sind neue Schutzzölle, die am Vortag vom US-Präsidenten Donald Trump eingeführt wurden. Die Maßnahmen betreffen die französische Luftfahrt- und Automobilindustrie, Chemie, Agrarsektor, Weinbau und Pharmaindustrie.

An dem Treffen nehmen auch Premierminister Gabriel Attal, der Hochkommissar für Planung François Bayrou sowie mehrere Fachminister teil. Die Regierung diskutiert über Soforthilfen für Unternehmen und mögliche Maßnahmen auf EU-Ebene.

Der MEDEF-Präsident Patrick Martin bezeichnete Trumps Vorgehen als „äußerst gefährlich für die europäische Wirtschaft“. Die EU beabsichtigt, den Dialog mit Washington fortzusetzen, bereitet aber bereits Gegenmaßnahmen vor.

Die Situation führte zu Währungsschwankungen: der Dollar fiel gegenüber dem Euro um über 2,6 %. Experten werten die Entwicklung als Beginn einer neuen Handelsspannung zwischen den USA und der EU.

Zur Erinnerung: Am 2. April 2025 kündigte der US-Präsident Donald Trump die Einführung von 10-prozentigen Zöllen auf alle Importwaren an.

Die Entscheidung wurde auf der Website des Weißen Hauses veröffentlicht. Ab dem 5. April tritt der Basistarif in Kraft, ab dem 9. April werden für Länder, die das Handelsgleichgewicht verletzen, noch höhere Zölle fällig.

Ziel ist der Schutz der amerikanischen Industrie und die Verringerung der Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen. Ausnahmen gelten nur für strategisch wichtige Güter.

Die Maßnahmen werden den globalen Handel im Umfang von Billionen Dollar beeinflussen.

Früher wurde berichtet, dass Frankreich auf eine harte Reaktion der Europäischen Union gegenüber den USA drängt und erstmals die Anwendung eines Anti-Zwangs-Mechanismus vorschlägt, falls Donald Trump nach dem 2. April neue unbegründete Zölle verhängt – einschließlich möglicher Handelsgegenmaßnahmen.