19.04.2025 Deutschland
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Dollar fällt: Investoren fliehen vor Risiko, Fed könnte Zinsen früher senken

Die US-Währung schwächt sich gegenüber dem Euro und dem Yen ab – als Reaktion auf Trumps Zölle und wachsende Rezessionsängste, während Händler Vermögen in sicherere Anlagen umschichten.

Oleksandr Budariev
Wechselkurs Euro / US-Dollar am 4. April 2025
Wechselkurs Euro / US-Dollar am 4. April 2025

Am Freitag setzte der US-Dollar seinen Abwärtstrend auf dem Devisenmarkt fort. Um 9:15 Uhr Kiewer Zeit stieg der Euro-Kurs auf 1,1073 $, während der Yen auf 145,82 pro Dollar zulegte, berichtet Interfax-Ukraine.

Trotz einer leichten Erholung gegenüber dem britischen Pfund auf 1,3091 $, fiel der ICE-Dollar-Index (DXY), der den Kurs des Dollars gegenüber sechs Hauptwährungen misst, um 0,49 %.

Der breitere WSJ Dollar Index blieb unverändert.

Grund für die Schwäche sind die Sorgen der Anleger über die Folgen neuer Importzölle, die vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump angekündigt wurden.

Diese Maßnahmen lösten eine Flucht aus risikoreichen Anlagen an den globalen Märkten aus. Normalerweise stärkt sich der Dollar in solchen Situationen, doch diesmal zogen Investoren sichere Anlagen wie US-Staatsanleihen vor, was den Dollar zusätzlich unter Druck setzte.

George Saravelos, Analyst bei der Deutschen Bank, warnte vor einer möglichen Vertrauenskrise in die US-Wirtschaft. Länder mit großen Dollarreserven könnten beginnen, ihre Bestände abzubauen, was den Wechselkurs weiter belasten würde.

Peter Cardillo, Chefökonom bei Spartan Capital, bezeichnete die Schwäche des Dollars angesichts wachsender Marktängste als besorgniserregendes Signal. Gleichzeitig warten Händler auf die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten für März, die Aufschluss über die wirtschaftliche Lage geben könnten. Laut einer Prognose von Trading Economics könnte die Fed die Zinsen in diesem Jahr viermal senken, beginnend im Juni.

Zuvor wurde berichtet, dass Emmanuel Macron ein dringliches Treffen mit Vertretern der betroffenen Branchen – Luftfahrt, Automobilindustrie, Chemie, Agrarwirtschaft und Pharma – abhalten wird, nachdem die USA neue Zölle verhängt haben.

Die französische Regierung diskutiert Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen sowie eine mögliche Reaktion auf EU-Ebene. Premierminister Gabriel Attal und mehrere Minister sollen teilnehmen.

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