Brandanschläge, Schüsse, Drohungen: Frankreich erlebt eine Welle von Angriffen auf das Justizvollzugssystem
In Frankreich wurden innerhalb von zwei Tagen koordinierte Angriffe auf das Gefängnissystem verzeichnet: ausgebrannte Fahrzeuge, Schüsse vor Toren, Drohungen gegen das Personal. Die Behörden sprechen von einer Reaktion der Drogenkartelle auf den Druck des Staates.

Foto: facebook.com/syndicatufap
Vom 13. bis 15. April sah sich Frankreich mit einer beispiellosen Welle von Angriffen auf Justizvollzugsanstalten konfrontiert, wie die Gewerkschaft UFAP UNSA Justice berichtete.
In der Nacht zum Montag setzten Unbekannte sieben Autos auf dem Parkplatz der Nationalen Schule für Gefängnisverwaltung (ENAP) in Agen in Brand; mehr als 1000 Auszubildende wurden evakuiert.
Vier weitere Vorfälle ereigneten sich in Villepinte, Nanterre, Aix-Luynes und Valence — überall wurden Privatfahrzeuge von Mitarbeitern angezündet.
In Marseille versuchten Täter, die Basis der Spezialeinheit ERIS in Brand zu setzen. In Toulon wurde mit automatischen Waffen auf ein Gefängnisgebäude geschossen. Und in Nancy wurde ein Justizvollzugsbeamter zu Hause bedroht.
Die Gewerkschaft UFAP UNSa Justice forderte sofortiges Eingreifen.
Justizminister Gérald Darmanin erklärte, Frankreich habe es mit einer Reaktion von Drogennetzwerken auf staatliche Maßnahmen zu tun.
Innenminister Bruno Retailleau ordnete eine Verstärkung der Gefängnissicherheit an und versprach eine harte Reaktion auf Angriffe gegen das Personal.