Berliner Polizei löste pro-palästinensische Aktion an Universität auf: 95 Personen festgenommen
89 Personen besetzten einen Hörsaal der Humboldt-Universität, hissten Fahnen und Slogans zur Unterstützung Palästinas und der Hamas. Die Polizei setzte Gewalt ein und leitete Dutzende Verfahren ein.

Foto: Antonio Vera, CC BY-SA 2.0
Am 17. April beendete die Berliner Polizei mit 350 Einsatzkräften die Besetzung eines Hörsaals der Humboldt-Universität. Die Information wurde auf der Website der Berliner Polizei veröffentlicht.
Gegen 14:00 Uhr stürmten 89 Aktivisten den Emil-Fischer-Hörsaal und verbarrikadierten sich. Vor dem Gebäude versammelten sich weitere 120 Unterstützer mit palästinensischen Fahnen und Symbolen.
Aus den Fenstern wurden Slogans gezeigt, die die Hamas – in Deutschland als Terrororganisation eingestuft – verherrlichten. Die Demonstrierenden warfen außerdem Pyrotechnik und bespritzten Polizisten mit einer Flüssigkeit, vermutlich Urin.
Nach einer Anfrage der Universitätsleitung begann gegen 15:30 Uhr die Räumungsaktion. Um 17:20 Uhr wurden die Türen aufgebrochen und alle Beteiligten zur Identitätsfeststellung hinausgeführt.
Bei den Festnahmen wurden zwei Polizisten an den Händen verletzt.
Insgesamt nahm die Polizei 95 Personen vorübergehend fest und leitete 100 Ermittlungsverfahren ein, darunter wegen Störung der öffentlichen Ordnung, Terrorpropaganda und Widerstand gegen die Staatsgewalt.
Zuvor wurde berichtet, dass in Amsterdam eine Gruppe von Aktivisten ein Verwaltungsgebäude einer Universität besetzt hatte, um den Abbruch aller akademischen Beziehungen zu israelischen Einrichtungen zu fordern. Die Protestierenden nutzten Masken, Schilde und errichteten Barrikaden auf dem Campus.
Auch in New York fand vor dem Trump Tower eine Demonstration zur Unterstützung eines festgenommenen palästinensischen Aktivisten statt, bei der die Polizei 98 Personen festnahm, die dessen Freilassung forderten.