Norwegen beendet ein Jahrhundert Kohleabbau mit der Schließung von Mine 7 auf Spitzbergen
Am Montag, dem 30. Juni, verließ der letzte Kohlewagen die Mine 7 und beendete damit über 100 Jahre norwegischen Kohlebergbaus auf Spitzbergen.

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NORWEGEN — Am Montag wurde Norwegens letzte Kohlemine, Mine 7 auf dem Spitzbergen-Archipel, offiziell geschlossen. Sie wurde vom Store Norske Spitsbergen Kulkompani (SNSK) betrieben.
Die Mine war seit 1976 in Betrieb. Am letzten Tag wurden 800 Tonnen Kohle abtransportiert, danach wurde der Zugang dauerhaft versiegelt.
Rund 60 Bergleute waren zuletzt noch beschäftigt. Die jährliche Fördermenge lag bei etwa 120.000 Tonnen – sie versorgte das Kraftwerk in Longyearbyen sowie das deutsche Unternehmen Clariant.
Das norwegische Parlament (Storting) beschloss 2024 die Stilllegung mit Verweis auf erschöpfte hochwertige Kohlevorkommen und die nationale Umstellung auf eine CO₂-freie Wirtschaft.
Die Betriebsgenehmigung wurde um ein Jahr verlängert, um bestehende Verträge zu erfüllen und Umschulungen für das Personal zu ermöglichen. Den Arbeitern wurden neue Stellen in der Logistik oder in arktischen Forschungsprojekten angeboten.
Mine 7 sollte ursprünglich bereits 2023 geschlossen werden, doch wegen der Energiekrise infolge des Ukrainekriegs wurde der Abbau bis Juli 2025 verlängert, um Kohle nach Europa zu exportieren. Nach der Schließung wird Longyearbyen vorübergehend auf Diesel umsteigen, bis eine dauerhafte Lösung mit erneuerbaren Energien bereitsteht.
Mit der Schließung von Mine 7 endet eine 109-jährige Ära des norwegischen Kohlebergbaus. Die Region soll künftig für Tourismus und Forschung geöffnet werden.