14.07.2025 Deutschland
1237 Tag seit der barbarischen Invasion in die Ukraine

Europäische Geheimdienste werfen Russland Einsatz chemischer Waffen in der Ukraine vor

Die Niederlande und Deutschland beschuldigen Russland, chemische Kampfstoffe systematisch und in großem Umfang gegen die ukrainische Armee einzusetzen. Dabei geht es nicht nur um Gas, sondern auch um das gefährliche Chlorpikrin.

Olga Demidenko
Hauptsitz des Bundesnachrichtendienstes
Hauptsitz des Bundesnachrichtendienstes, Symbolbild
Foto: Fred Romero, CC BY-SA 2.0

Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) hat gemeinsam mit den niederländischen Diensten MIVD und AIVD mitgeteilt, dass Russland den Einsatz chemischer Waffen im Krieg gegen die Ukraine deutlich ausgeweitet habe.

Laut dem Bericht vom 4. Juli setzt die russische Armee regelmäßig nicht nur Tränengas, sondern auch Chlorpikrin ein – einen giftigen Stoff, der in geschlossenen Räumen tödliche Erstickungen verursachen kann.

Der niederländische Verteidigungsminister Ruben Brekelmans warnte, dass chemische Angriffe inzwischen systematisch und großflächig erfolgen.

„Das ist ein Weg in die Katastrophe. Darüber zu schweigen ist keine Option – sonst wird es zur Normalität“, sagte er.

Nach Einschätzung von MIVD-Chef Pieter Resink ist Russland bereit, noch weiter zu gehen. Die Bedrohung durch das Chemiewaffenprogramm des Kremls wachse stetig.

Das ukrainische Verteidigungsministerium gibt an, seit 2022 mehr als 9.000 Chemiewaffenangriffe dokumentiert zu haben. Mindestens drei Soldaten starben direkt durch Giftstoffe, Hunderte wurden indirekt verletzt – sie wurden aus Verstecken vertrieben und mit konventionellen Waffen getötet.

Europäische Geheimdienste betonen, dass der Einsatz chemischer Waffen gegen das internationale Chemiewaffenübereinkommen verstößt. Experten sind überzeugt, dass Russland den Ausbau chemischer Operationen vorbereitet – etwa durch die Anwerbung neuer Wissenschaftler und Investitionen in Forschung.