Die EZB erwägt eine Senkung des Zinssatzes im Juni, warnt der Chef der Bundesbank
Joachim Nagel prognostiziert eine Senkung des Leitzinses der EZB im Juni, trotz Risiken für den Euro
Joachim Nagel, der den Posten des Bundesbank-Chefs bekleidet und dem EZB-Rat angehört, äußerte am Freitag seine Meinung über die steigenden Chancen auf eine Senkung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank in naher Zukunft.
Seinen Prognosen zufolge ist eine Zinssenkung im Juni wahrscheinlicher als bei der anstehenden Sitzung im April.
Diese Meinung stimmt mit den zuvor geäußerten Positionen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde und anderer führender Vertreter der Bank überein.
Nagel betonte auch, dass man nicht erwarten sollte, dass auf die erste Senkung weitere kontinuierliche Reduzierungen folgen werden, und warnte vor einem allzu schnellen Abbau der Kreditkosten.
Er erwähnte, dass nicht alles bis zum Ende des Jahres reibungslos verlaufen könnte.
Darüber hinaus wies Nagel auf die Möglichkeit einer Abschwächung des Euro im Vergleich zum US-Dollar und das Risiko eines Anstiegs der Inflation im Falle einer Zinssenkung durch die EZB hin, selbst wenn das Federal Reserve System der USA keine ähnlichen Maßnahmen ergreift.
Zuvor, in Erwartung eines baldigen Rückgangs der Inflation unter 2%, entschied die Bank of England, den Zinssatz bei 5,25% zu belassen.
Ebenso, entsprechend den Markterwartungen und mit dem Ziel, die Inflation zu senken und gleichzeitig die Beschäftigung zu unterstützen, hat das Federal Reserve System (FED) entschieden, den Leitzins unverändert bei 5,25-5,5% zu belassen.