In Deutschland wird ein hybrider angriff auf unterseekabel in der Ostsee vermutet
Die Verteidigungs- und Außenminister Deutschlands sind überzeugt, dass die Beschädigungen von Kabeln in der Ostsee das Ergebnis eines gezielten hybriden Angriffs sind.
Die deutschen Behörden gehen davon aus, dass zwei Unterseekommunikationskabel in der Ostsee absichtlich beschädigt wurden. Verteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnete dies als Sabotageakt und betonte, dass ein zufälliger Schaden ausgeschlossen sei, berichtet Tagesschau.
Ähnlich äußerte sich Außenministerin Annalena Baerbock. Der Vorfall sei ihrer Meinung nach Teil einer umfassenden Kampagne hybriden Drucks, die gegen NATO- und EU-Länder gerichtet sei.
Die Beschädigungen wurden in einem Abschnitt zwischen Finnland und Deutschland entdeckt, in einem Gebiet unter schwedischer Kontrolle. Vertreter des finnischen Unternehmens Cinia teilten mit, dass die Kabel durch einen Anker oder ein Schleppnetz zerstört worden sein könnten, hoben jedoch hervor, dass solche Vorfälle ohne äußere Einwirkung nahezu unmöglich seien.
Deutschland verdächtigt gemeinsam mit anderen europäischen Ländern Russland, systematische Aktionen gegen europäische Infrastruktur durchzuführen. In einer gemeinsamen Erklärung betonten die Verteidigungs- und Außenminister von sechs EU- und NATO-Ländern die Zunahme hybrider Angriffe seitens Moskaus.
Die deutschen Behörden boten ihre Hilfe bei der Untersuchung des Vorfalls an. Experten weisen jedoch darauf hin, dass solche Ereignisse ernsthafte Bedrohungen für die europäische Sicherheit darstellen und die Spannungen zwischen Russland und dem Westen verstärken.
Zur Erinnerung: Das Unterseekabel C-Lion1, das Finnland und Deutschland verbindet, wurde beschädigt, berichtete das Unternehmen Cinia am 18. November.
Der Defekt wurde in der Nacht entdeckt und verursachte Störungen in der internationalen Kommunikation. Das Kabel mit einer Länge von 1173 km stellt eine direkte Verbindung zwischen Finnland und Europa her.
Der Vorfall weckt Besorgnis aufgrund der Bedrohung kritischer Infrastruktur. Cinia arbeitet an der Wiederherstellung der Verbindung und verspricht in Kürze weitere Informationen.
Es wurde zuvor berichtet, dass prorussische Gruppen planen, in Dublin und Berlin Kundgebungen zu organisieren, die als Proteste gegen angebliche Verstöße gegen die Rechte von Ukrainern getarnt sind. Dies könnte auf die Vorbereitung groß angelegter Provokationen in Europa hinweisen.
Außerdem wurde bekannt, dass Bundeskanzler Olaf Scholz im Gespräch mit Wladimir Putin den Abzug russischer Truppen aus der Ukraine und die Beendigung des Krieges forderte. Scholz betonte, dass Deutschland die Ukraine weiterhin unterstützen werde, bis Frieden hergestellt ist.